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"Heiße Luft"
   
         
05.04.05 - 16:55:00
   
       
   
         
loating on earth 1, 2. • Michael Wagner
   
       
   
             
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Die Montgolfiere

Die Gebrüder Stephan und Joseph Montgolfier aus Annonay waren Papierhersteller. Auf der Suche nach Verwendung für ihre Produkte erfanden die Franzosen den ersten Heißluftballon – die Montgolfiere. Sie hatten beobachtet, dass der Rauch des Feuers beim Aufsteigen auch Papierfetzen und dünne Stoffe mit in die Luft hob. Sie kamen auf die Idee, einen Ballon aus Papier mit Rauch zu füllen. Das Experiment gelang: Der Ballon stieg auf. Sie entwickelten den Ballon weiter, vor allem machten sie ihn größer. Die erste Besatzung bestand aus einem Schaf, einer Ente und einem Hahn. Als diese wohlbehalten wieder den Erboden erreicht hatten, wurden die Gebrüder mutiger und am 5. Juni 1783 starteten die ersten Menschen zu einer Luftfahrt. Angeblich 440.000 Zuschauer waren in den Bois de Bologne gekommen, um dem Schauspiel beizuwohnen, darunter auch König Ludwig XVI. Die ersten Aeronauten waren der junge Chemiker Jean-François Pilâtre de Rozier und der Marquis François d' Arlandes. Die erfolgreiche Luftfahrt der beiden dauerte rund 25 Minuten.

Die Montgolfiers hatten den ersten bemannten Flug der Menschheitsgeschichte ins Leben gerufen, ohne verstanden zu haben, was sie vollbracht hatten. Sie gingen davon aus, dass bestimmte Bestandteile des Rauches den Ballon abheben ließen. Dass es einfach nur die heiße Luft war, die durch ihre geringere Dichte den Ballon aufsteigen ließ, wussten sie nicht.

Die Charlière
aus Seide war der erste mit Wasserstoff gefüllte Gasballon.
Etwas mehr von der Physik des Schwebens verstand Professor Charles. (Jacques Alexandre César Charles war Physiker. Geboren wurde er am 12.11.1746 in Beaugency, gestorben ist er am 7.4.1823 in Paris). Er erfand fast zeitgleich zur Montgolfiere den Gasballon – die Charlière. Seinen Ballon fertigte er aus Seide. Das Gewebe war komplett mit Kautschuk abgedichtet worden und der mit Wasserstoff gefüllte Ballon war von einem Netz umgeben, an das ein kleines Boot gehängt wurde. Neben zwei Passagieren fand in dem Boot Ballast Platz, mit dem Charles den Auftrieb des Ballons steuern konnte. Alles in allem war sein Gefährt schon ziemlich perfekt.

Am 1. Dezember 1783 hob er mit seinem Kollegen Professor Robert in den Tuilerien zum ersten Mal von der Erde ab. Der Ballon stieg auf 250 m und legte rund 43 km zurück. Dann setzte Charles seinen Beifahrer ab und stieg mit seinem Ballon auf 2.770 m Höhe.

Die Rozier
eine Kombination aus Heißluft- und Gasballon.

Beide Ballontypen hatten ihre Tücken. Die Montgolfiere war ständig in Gefahr, vor dem Start Feuer zu fangen. Sie war sehr fragil und hatte außerdem eine kurze Reichweite. Der Gasballon war ihr überlegen, aber auch er hatte eine begrenzte Reichweite. Wenn der Ballast abgeworfen war, musste er landen.

Pilâtre de Rozier kam auf die Idee, beide Ballontypen zu vereinen und schaffte so einen Ballon, der einfacher zu steuern war und lange Reisen zurücklegen konnte. Unter einem Gasballon brachte er einen Zylinder an, der mit einem Feuer aus einer darunter hängenden Pfanne aufgeheizt wurde. Rozier wollte mit seinem Ballon von Frankreich nach England schweben.

Kurz nach dem Start in Boulogne fing der mit Wasserstoff gefüllte Ballon allerdings Feuer und Pilâtre de Rozier stürzte ab. Besonders tragisch - denn in England wartete schon seine versprochene Braut auf ihn. Geblieben ist der Name Rozière für die Kombination aus Heißluftballon und Gasballon, die heute noch die leistungsstärksten Ballons sind. Heutige Rozièren werden allerdings mit einem Propangasbrenner betrieben und verwenden Helium als Füllgas. Das brennt nicht.

Lars Westermann

http://www.quarks.de/dyn/3633.phtml


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